Bambustüte: funktionell und weniger umweltschädlich

Bac Orchids aus Moerkapelle hat zusammen mit Koen Pack eine Bambustüte für Cymbidium-Schnittblumen entwickelt. Die Entwicklung einer kundenspezifischen Verpackung war für beide Seiten ein Lernprozess. "Unser Ziel war es, funktionale Verpackungen herzustellen, die in Nachhaltigkeit wirklich etwas beitragen. Und das ist uns gelungen", sagen beiden stolz.

Gertjan Bac von Bac Orchids legt zwei Tüten auf den Tisch. Einer ist aus Plastik, der andere aus Bambus. Bis vor kurzem waren alle von Bac Orchids geschnittenen Cymbidien in der Plastiktüte verpackt. Aber das hat sich geändert. "Wir werden unsere Cymbidien für zwei unserer Kunden, Bama Bloemen und Hoek Groothandel, in Bambus verpacken", sagt der Züchter. "Sie sind positiv, und ich auch."
"Eine Plastiktüte wie diese ist einfach zu handhaben", sagt Ruud Duivenvoorden, Kundenbetreuer des Verpackungsspezialisten Koen Pack. "Aber Verbraucher entsorgen Plastiktüten oft nicht richtig, sodass sie nicht recycelt werden." Und das ist schade, sagt Bac. Gemeinsam mit seinem Bruder Dico hat er bereits viele Maßnahmen ergriffen, um den Cymbidium-Anbau nachhaltiger zu gestalten. "Dico experimentiert seit langem mit der biologischen Kontrolle auf unserem Betrieb. Wir verwenden seit einigen Jahren keine Chemikalien mehr. Wir haben Sonnenkollektoren, um unseren Stromverbrauch zu decken, und wir recyceln unseren gesamten Abfall. Eine Produktionslizenz ist uns für die Zukunft des Unternehmens wichtig. Dazu gehört auch eine weniger umweltschädliche Tüte."

Gertjan Bac und Ruud Duivenvoorde
Cymbidium-Züchter Gertjan Bac (l) und Koen Pack-Kundenbetreuer Ruud Duivenvoorden (r) zeigen stolz die Tüte aus Bambus.
Nicht einfach
Bac beschloss herum zu suchen aber viele Verpackungsunternehmen sagten ihm dass das was er wollte nicht einfach zu erreichen sei. Koen Pack nahm seine Frage auf und sie machten sich an die Arbeit. Bac wollte eine Tüte, bei der die Blüten des Cymbidium-Zweigs sichtbar bleiben und die gleichzeitig Schutz vor Handhabungsschäden bei Verpackung und Transport bietet. Auch das Material der Tüte musste wirklich nachhaltig sein. Der erste Blick fiel auf eine Biokunststofftüte aus Mais oder Zuckerrohr. "Aber leider", sagt Duivenvoorden. „Damit bekommt man nicht viel, weil Bioplastik in den Restmüll muss." Auch an eine Tüte mit Papierrückseite und transparenter Vorderseite aus recyceltem Kunststoff wurde gedacht. "Das ist aber auch keine Lösung, denn dann muss man beim Wegwerfen immer noch die beiden Seiten der Tüte trennen. Für das Recycling sind Verpackungen aus einem Material am besten." In diesem Sinne blieben zwei Möglichkeiten: Entweder eine Tüte aus vollständig recyceltem Kunststoff oder eine Tüte aus Bambus.

Schön und natürlich
Bambus ist seit einiger Zeit im Sortiment von Koen Pack. Es ist ein nachwachsendes Gras, das schneller wächst als Bäume. Bambus wandelt außerdem 35% mehr CO2 in Sauerstoff um als Bäume. "Bambus ist daher noch nachhaltiger als Papier. Das wollte ich", sagt Bac. Außerdem knittert das Material nicht zu stark und hält Feuchtigkeit besser stand als normales Papier. In Absprache mit Bac entwarf Koen Pack eine Tüte mit teilweise offener Oberseite, damit die Cymbidium-Blüten sichtbar bleiben. "Das ganze Paket sieht schön und natürlich aus", sagt der Züchter. Bei der Gestaltung der Tüte mussten keine Verpackungsmaschinen berücksichtigt werden. "Wir verpacken alle Zweige manuell. Man sollte nicht zu ungeschickt sein, denn man möchte nicht, dass die Blumen am Zweig beschädigt werden", sagt Bac, während er vorsichtig einen Zweig in die neue Tüte schiebt.


Cymbidium-Schnittblumen Bac
Positive Kunden
Um das Interesse an der neuen Verpackung abzuschätzen, schickte der Züchter testweise zwei Äste in Bambustüten an eine begrenzte Anzahl von Kunden. Bama Bloemen und Hoek Groothandel nahmen sich dieser Idee an. Bama beliefert hauptsächlich Kunden in Skandinavien, wo sie in Bezug auf Nachhaltigkeit weiter fortgeschritten sind. Und Hoek konzentriert sich auf Großbritannien, wo kürzlich neue Regeln eingeführt wurden (die Kunststoffverpackungssteuer), um die Verwendung von Kunststoff in Verpackungen zu begrenzen. Bama hat die neue Verpackung auch mit seinen Endkunden besprochen; die Floristen. Und sie haben auch positiv reagiert. Ein Hinweis auf der Bambustüte weist darauf hin, dass die Tüte nach Gebrauch mit dem Altpapier entsorgt werden kann, zeigt Bac. "Floristen sind damit zufrieden.“

Investition
Einziger Wermutstropfen der neuen Tüte ist der Preis: Bambus ist etwas teurer als Plastik. Bac: "Aber Bama ist ein fortschrittliches Unternehmen. Wir haben vereinbart, dass jeder die Hälfte der Mehrkosten für die Bambushülse trägt." Der Erzeuger und Koen Pack sind mit dem Ergebnis des gesamten Prozesses zufrieden. Obwohl es sich noch um relativ kleine Stückzahlen handelt, ist Bac entschlossen, das Verpackungsprojekt in Zukunft zu erweitern. Der Züchter argumentiert, dass in Zukunft Plastik aus fossilen Rohstoffen teurer und Bambus billiger werde, weil dieses Material dann massiv genutzt werde. "Bambus ist jetzt eine Investition, aber es wird sich auszahlen. Davon bin ich überzeugt."

Lesen Sie auch den Artikel (Niederländisch) auf der Website des Zeitschrifts 'Vakblad voor de Bloemisterij', 30. September 2022.