Über nachhaltige Verpackungen nachdenken

Jacqueline van Wetten (Vakblad voor de Bloemisterij), Ben Splinter (Koen Pack), Nouschka van der Burg (LG Flowers), David Bal und Jennifer Oudshoorn (Maarel Orchids), Simon Buis (Porta Nova)

Der Einzelhandel erwartet von den Lieferanten, dass sie über nachhaltige Verpackungen in der Blumenzucht nachdenken. "Um interessant zu bleiben, muss man ein Diskussionspartner sein." Mit dieser Motivation nehmen die Erzeuger an einer Wissenssitzung teil, die vom Verpackungsspezialisten Koen Pack in Amstelveen organisiert wird.

Für die Mitarbeiter von LG Flowers, Maarel Orchids und Porta Nova, die drei Parteien, die Ende Februar gemeinsam mit dem Verpackungsspezialisten Koen Pack im Amstelveen Showroom eine Wissenssitzung über nachhaltige Verpackungen abhalten, ist eine umweltbewusste Produktion ein wichtiges Thema. Laut Nouschka van der Burg hat der Gerbera-Züchter LG Flowers im vergangenen Jahr an einem Pilotprojekt von Ecochain teilgenommen, einem Instrument zur Berechnung des Fußabdrucks und der Auswirkungen nachhaltiger Maßnahmen. Maarel Orchids ist der erste Niederländische Phalaenopsis-Züchter mit dem Planet Proof-Zertifikat, sagt Jennifer Oudshoorn mit Stolz. Und Simon Buis vom Gartenbau Porta Nova hat bereits mit Rosen in Papier als Alternative zu Kunststoff experimentiert.

Der Kunde fragt danach

Nach Ansicht der Mitarbeiter der drei Unternehmen wird Nachhaltigkeit in naher Zukunft zweifellos eine noch größere Rolle spielen. "Kunden fragen nach alternativen Verpackungen", sagte Buis. Einzelhändler erwarten von den Lieferanten, dass sie mitdenken und bei nachhaltigen Verpackungen mitbestimmen. Dies ist auch die Erfahrung von Maarel Orchids und LG Flowers. "Nachhaltigkeit ist kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Mirjam Colijn von Koen Pack. In den Medien wird diesem Thema viel Aufmerksamkeit geschenkt, und der soziale und politische Druck treibt Unternehmen dazu an, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen. Das Erscheinungsbild dieser Maßnahmen ist je nach Unternehmen und Land unterschiedlich. "In England wird immer noch viel Abfall und Plastik auf Mülldeponien abgeladen", sagt Colijn. Um diese Deponien zu reduzieren, konzentriert sich ein Unternehmen wie Tesco jetzt hauptsächlich auf die Verwendung von Materialien, die ordnungsgemäß recycelt werden können. Bei anderen Unternehmen oder in anderen Ländern kann die Vision im Umgang mit Verpackungen jedoch sehr unterschiedlich sein. "Es gibt auch Unternehmen, die weniger Verpackungsmaterial verwenden, indem sie sich für dünnere Folien entscheiden, oder die mehr in biobasierten Lösungen sehen. Es gibt viele Möglichkeiten."

Mehrere Beispiele

Robert Kooyman von Koen Pack zeigt eine Reihe von Tüten und Folien. Er fragt die Anwesenden, ob sie wissen, aus welchem ​​Material eine Verpackung besteht und ob sie recycelbar ist oder nicht. "Viele Menschen finden diese Hydropaper-Abdeckung eine attraktive Lösung", sagt er und gibt die Abdeckung weiter, damit die Erzeuger sie aus der Nähe sehen und fühlen können. "Hydro-Papier besteht aus FSC-Holz, ist wasserabweisend, kompostierbar und kann mehrfach recycelt werden", erklärt er. "Ein weiterer Film, der ebenfalls leicht recycelbar ist, ist der aus rHDPE, recyceltem HDPE (Polyethylen hoher Dichte), einem fossilen Kunststoff. Diese glänzende Abdeckung besteht ebenfalls aus Kunststoff, ist jedoch nicht leicht zu recyceln und für den einmaligen Gebrauch aus metallorientiertem Polypropylen von MOPP", sagt er und zeigt das silberfarbene Innere. "Und was halten Sie davon? Dies ist PLA, Polymilchsäure. PLA ist biologisch abbaubar, weil es aus Mais hergestellt wird, aber es kann nicht in der Kompostierungsanlage verwendet werden und kann daher nur einmal verwendet werden." Jennifer Oudshoorn interessiert sich für den Tüten, danach beschließt sie, einige Proben zu Maarel Orchids zu bringen.

Testen und auswählen

Welche Verpackung ein Unternehmen letztendlich wählt, hängt davon ab, wofür Sie sie verwenden, ob die Verarbeitung der Verpackung in Ihren Produktionsprozess passt und was Sie damit ausstrahlen möchten. Simon Buis greift dies auf und sagt, dass Porta Nova einen Test mit rollenden Rosen in Papier durchgeführt hat. "Papier hat ein nachhaltigeres Image als die versiegelte Kunststoffabdeckung, die wir normalerweise verwenden", erklärt er. Die Papierverpackung sah schlank und schön aus, aber da sie manuell eingerollt werden musste, stellte sich heraus, dass sie viel teurer war. "Wir haben damit aufgehört. Aber für eine ausgewählte Gruppe von Käufern, die Rosen in Papier nicht als 'Mehr Kosten', sondern als 'Mehr Wert' sehen, glauben wir daran." Maarel Orchids geht einen anderen Weg Pro-Plastik", sagt Jennifer Oudshoorn. "Unser Anbau ist ziemlich nass und ein Papiertopf passt nicht. "Von Planet Proof ermutigt, konzentriert sich Maarel Orchids sehr auf Möglichkeiten, Plastik zu recyceln. "Wir verwenden unser eigenes Tablett aus recyceltem Verbraucherkunststoff (PCR, Post-Consumer-Recycling). Und wir suchen derzeit nach einem Kulturtopf mit 100% PCR. Das ist nicht einfach, da Sie für Phalaenopsis einen transparenten oder zumindest teilweise transparenten Topf benötigen."

Musterbuch

"Es ist eine Suche", stimmt Robert Kooyman zu. "Wir haben die Möglichkeiten gebündelt, die bereits in einem Musterbuch vorhanden sind." Er nimmt das Buch und blättert darin. "Alle unsere Verpackungen haben nach Möglichkeit die richtigen Logos, damit die Verbraucher wissen, in welchen Behälter sie sie werfen müssen, wenn sie sie weglegen", betont er. Praktisch und klar, denkt Jennifer Oudshoorn. "Ich habe wirklich schon Ideen daraus." Für eine Deutsche Kundin erhält sie von Kooyman eine Deutsche Version des Musterbuchs. Die Anstrengung, die Maarel Orchids zusammen mit Kunden unternimmt, liefert etwas. Jennifer: "Es ist nicht so, dass Sie einen um 25% höheren Preis verlangen können, aber wir werden von größeren Kunden bevorzugt, die bewusste Entscheidungen treffen. Das ist sehr wertvoll für uns."

Koen Pack Wissenssitzung

'Weil es uns wichtig ist', unter diesem Motto organisiert Koen Pack seit letztem Jahr Wissenssitzungen über nachhaltige Verpackungen in der Blumenzucht. Auf Anfrage besuchen Mirjam Colijn und Robert Kooyman den Firmenstandort für eine persönliche Sitzung. Es ist jedoch auch möglich, an einer Sitzung mit anderen Erzeugern im Koen Pack-Showroom in Amstelveen teilzunehmen. Mirjam Colijn ist sehr begeistert von den Treffen. "Viele Erzeuger wissen nicht, welche Wahl sie treffen sollen. Mit unserem Wissen über Materialien sind wir ein wertvoller Wissenspartner.”

Möchten Sie selbst an einer Wissenssitzung teilnehmen? Sie können sich hier registrieren.


Quelle: Vakblad voor de Bloemisterij, Woche 13-2020